Die Genießerregionen

Kurpfalz Moschee mit mächtigem Kuppelbau und zierlichen Mina­ retten waren im ausgehenden 18. Jahrhundert Ausdruck der Völkerverständigung. Im RokokoTheater wurden schon zu Zeiten von Carl Theodor Opern und Singspiele aufgeführt. Dort spielte auch der damals siebenjährige Wolfgang Amadeus Mozart im Jahre 1763 vor dem Kurfürsten und seinem Hofe. Heute noch ist der Schwetzinger Schlossgarten die Bühne für Weltstars. Alljährlich im Mai, wenn der Flieder blüht, wenn der frisch gestochene Spargel angeboten wird, kommen Gäste aus aller Welt zu den festlichen Spielen, Konzerten und Opernaufführungen. Anlässlich der 1250Jahrfeier der Stadt Schwetzingen im Jahre 2016 entschloss sich die Stadt, dem ehemaligen und einst überaus beliebten Kurfürsten Carl Theodor ein ganz besonderes Denkmal – erstmals außerhalb des Schlossgar­ tens – zu setzen. Sie beauftragte den bekannten Künstler Peter Lenk damit. Lenk schuf aber keine weitere klassische Skulptur Carl Theodors, sondern ein Glücksschwein, das seinen Platz vor dem Schloss hat. Auf dem „Glücksschwein von Schwetzingen“ reitet Carl Theodor, in Begleitung einer seiner zahlreichen Mätressen, die schöne, üppige Muse fest an der Korsage gepackt, als wolle er im Schweinsgalopp ins Schloss. Die Skulptur ist eine gelungene Hommage an den beliebten Kurfürsten, der die Künste und die Frauen so sehr liebte. Kurfürst Carl Theodor musste nie Kriege führen, er setzte stets auf Diplomatie, liebte den Frieden, die Künste und seine Mätressen. Der kriegerische Friedrich II. verhöhnte Carl Theodor einst als „faulen Kerl und Glücksschwein, das Schlosspark ApolloBrunnen Schloss Schwetzingen Die Moschee im Schwetzinger Schlosspark mehr Länder erbt, als er selbst erobert habe. Wenn dieses Vieh doch sterben würde, das wäre ein Glück für ganz Deutschland.“ 91

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